In den Jahren 1949 und 1950 wuchs bei einigen interessierten Bürgern in Wallinghausen die Idee von der Gründung eines Fußballvereins. Besonders der sehr fußballbegeisterte Christian Otten trieb diese Idee voran. Ihm war bekannt, dass bereits mehrere Wallinghausener in Aurich aktiv Fußball spielten. Durch diese Tatsache ermutigt trafen sich dann mehrere Wallinghausener Bürger zu ersten Gesprächen in der alten Wallinghausener Schule.
Bei dieser Zusammenkunft waren zugegen:
Helmut Sanders, Georg Friedrichs, Hinrich Ellerbrock, Gerhard Suntken, Karl Reuß, Johann Heuermann, Erich Kronshagen, Diedrich Cordes, Menno Jannsen, Friedrich Mensing.
Nach diesen Vorbesprechungen am 2. Februar 1951 wurde dann ein vorbereitender Ausschuss gewählt, der es sich zum Ziel gesetzt hatte, viele Gleichgesinnte in Wallinghausen und Umgebung zu finden. Bereits am 9. Februar 1951 kam es dann in der Gastwirtschaft Löning (später Dieling) zur Gründung des SV Wallinghausen.
Der gewählte Vorstand setzte sich wie folgt zusammen:
1. Vorsitzender: | Lehrer Friedrich Mensing, Wallinghausen |
2. Vorsitzender: | Hauptlehrer Nanninga, Egels |
Kassierer: | Georg Friedrichs, Sandhorst |
Schriftführer: | Lehrer Hermann, Wallinghausen |
Spielleiter: | Josef Gottschalk, Wallinhghausen |
Sportwart: | Lehrer Helmut Sanders, Wallinghause |
Nur zwei Monate nach der Gründung des SV Wallinghausen musste die Position des 1. Vorsitzenden bereits neu besetzt werden, da Friedrich Mensing zum 1. April 1951 eine Schulleiterstelle in Twistringen übernommen hatte. Auf der folgenden Monatsversammlung des SV Wallinghausen am 10. April 1951 wurde Junglehrer Helmut Sanders, bisher Sportwart, zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. Dieser sah seine wichtigste Aufgaben darin, neue Mitglieder und Spieler zu werben, Sport- und Spielgeräte zu beschaffen (z.B. durch eine Spendensammlung innerhalb des Ortes), und den Kontakt zu den Nachbarvereinen und zum Fußballverband im Kreis Aurich aufzunehmen, um einen geregelten Spielbetrieb zu ermöglichen. Darüber hinaus übernahm er das Fußballtraining bei den Schülern und spielte selbst aktiv bei den Herren mit.
Eine komplette Mannschaft konnte mit den ersten Mitgliedern zwar noch nicht aufgestellt werden, trotzdem wurde auf dem Sandplatz bei der Schule, der durch viel Eigenleistung in einen einigermaßen bespielbaren Zustand versetzt wurde, fleißig trainiert. Gleichzeitig wurde alles getan, um weitere Mitglieder zu gewinnen.
Kurze Zeit nach der Gründung des SV Wallinghausen wurde der Fußballverein Brockzetel aufgelöst. Von dort kamen die Spieler Willi Tierok, Franz Bakautki, Theo Rippert, Günther Sperling, Günther Held, Anton Garrelts, Kurt Duszinski und Günther Gerber zum SV Wallinghausen.
Nun endlich konnte ein regelmäßger Spielbetrieb aufgenommen werden, der sich zunächst jedoch auf Freundschaftsspiele beschränkte. Das erste Spiel des SV Wallinghausen wurde gegen den damaligen Fußballverein Marcardsmoor auf dem Platz des Gegners (Hochmoor mit tiefen Rissen) ausgetragen. Die Fahrt zu diesem Spiel wurde mit dem Fahrrad durchgeführt. Diesem ersten Spiel folgten dann weitere Freundschaftsspiele. Hierbei erwies sich vor allen Dingen der Sandplatz in Wallinghausen als ein vom Gegner gefürchtetes Spielfeld. Als Umkleideraum diente der Flur der Wallinghausener Schule.
Ende des Jahres 1951 musste Helmut Sanders aus beruflichen Gründen den Vorsitz des SV Wallinghausen niederlegen. Zuvor hatte er jedoch bereits mit Ernst Witt einen möglichen Nachfolger gefunden. Dieser war bereit das Amt zu übernehmen und wurde auf der folgenden Mitgliederversammlung zum neuen 1. Vorsitzenden des SV Wallinghausen gewählt.
Als dann im Jahre 1952 Erich Amsler, Josef Stange und Ernst "Papa" Witt dem Verein beitraten, erlebte das Vereinsleben beim SV Wallinghausen einen erheblichen Aufschwung, da diese Sportler bereits in ihrer Heimat in größeren Vereinen führende Positionen eingenommen hatten und entsprechende Erfahrung mitbrachten. Nicht weniger Anteil an diesem Aufschwung hatte ein Mann der ersten Stunde, und zwar Spielleiter Josef Gottschalk. Er kümmerte sich in sehr starkem Maße um die Jugendbetreuung und opferte dem Sportverein fast seine gesamte Freizeit.
Im Januar 1952 übernahm dann der heutige Ehrenvorsitzende und Träger der goldenen Ehrennadel des Sportvereins Ernst "Papa" Witt den Vorsitz beim SVW. Papa Witt, später auch im Kreistag der Stadt Aurich tätig, beließ es jedoch nicht dabei, sich nur um die Fußball spielenden Mannschaften zu kümmern, sondern baute auch eine kleine Schar von Leichtathleten auf, die sich vorwiegend auf die Mittel- und Langstrecken konzentrierten. Die erste große Teilnahme der Leichtathleten an einer Meisterschaft waren dann die Waldlaufmeisterschaften in Esens im Jahre 1952, bei denen gute Spitzenplätze, vor allem in der Staffel, belegt werden konnten.
Es war auch der Initiative Witts zu verdanken, dass bereits im Januar 1952 mit dem Bau eines Sportheims begonnen wurde, waren doch die damaligen Umkleidemöglichkeiten nicht nur beim SVW mehr als dürftig. Im Mai 1952 wurde der 1. Bauabschnitt des Sportheims fertiggestellt.
Mittlerweile verfügte der SV Wallinghausen über eine spielstarke Herren-mannschaft sowie über drei gute Jugendmannschaften, die alle mit Beginn der Herbstserie 1952/53 an Punktspielen teilnahmen und teilweise recht gute Platzierungen erreichten. Ferner wurden am 22. Juli 1952 interne Vereinsmeisterschaften der Leichtathleten durchgeführt, die an Spannung kaum zu überbieten war.
Aber nicht nur die Leichtathleten der Wallinghausener sorgten für Gesprächsstoff. Auch die Fußballer, allen voran die I. Herrenmannschaft, die sich durch zahlreiche Neuzugänge im Spieljahr 1953/54 wesentlich verstärkt hatte, sorgte für Schlagzeilen. Diese Mannschaft, der man am Anfang der Spielsaison höchstens einen guten Mittelplatz in der Kreisklasse zugetraut hatte, wurde ungeschlagen Meister des Kreises Nordwest und schaffte den Aufstieg in die Bezirksklasse Ostfriesland. Wie schwer es in sportlicher und finanzieller Hinsicht für die damalige I. Mannschaft war, mag aus der Tatsache zu ersehen sein, dass für fast alle Auswärtsspiele ein Bus in Anspruch genommen werden musste, da kaum ein Spieler über einen eigenen Pkw verfügte. Spiele in der näheren Umgebung wurden mit dem Fahrrad besucht; ein für heute sicherlich unmögliches Unterfangen.
Aber nicht nur die Leichtathleten der Wallinghausener sorgten für Gesprächsstoff. Auch die Fußballer, allen voran die I. Herrenmannschaft, die sich durch zahlreiche Neuzugänge im Spieljahr 1953/54 wesentlich verstärkt hatte, sorgte für Schlagzeilen. Diese Mannschaft, der man am Anfang der Spielsaison höchstens einen guten Mittelplatz in der Kreisklasse zugetraut hatte, wurde ungeschlagen Meister des Kreises Nordwest und schaffte den Aufstieg in die Bezirksklasse Ostfriesland. Wie schwer es in sportlicher und finanzieller Hinsicht für die damalige I. Mannschaft war, magaus der Tatsache zu ersehen sein, dass für fast alle Auswärtsspiele ein Bus in Anspruch genommen werden musste, da kaum ein Spieler über einen eigenen Pkw verfügte. Spiele in der näheren Umgebung wurden mit dem Fahrrad besucht; ein für heute sicherlich unvorstellbares Unterfangen.
Unverständlicherweise verließen nach dem Aufstieg in die Bezirksklasse mehrere Stützen der I. Mannschaft den Verein, sodass die I. Herren nach nur einjähriger Zugehörigkeit zur Bezirksklasse abgeschlagen als Tabellenletzter wieder in die Kreisklasse absteigen musste.
Dem 1. Vorsitzenden, "Papa" Witt, gelang es jedoch, dass weiterhin über Wallinghausen gesprochen wurde. Er schaffte es, das 3. Kreis-Turn- und Sportfest des Kreissportbundes Aurich am 11. und 12. September 1954 nach Wallinghausen zu holen. Neben Leichtathletik standen Turnen, Tischtennis, Schwimmen und Mannschaftsspiele auf der Tagesordnung.
Als jüngster Sportverein des Kreises gewährleistete der SV Wallinghausen einen reibungslosen Ablauf des Kreissportfestes, das über die Grenzen Aurichs hinaus einen guten Ruf bekam. Der Fußball trat in dieser Zeit etwas in den Hintergrund, was nicht zuletzt mit dem Abstieg der I. Mannschaft zu tun hatte. Unverständlicherweise verließen nach dem Aufstieg in die Bezirksklasse mehrere Stützen der I. Mannschaft den Verein, sodass die I. Herren nach nur einjähriger Zugehörigkeit zur Bezirksklasse abgeschlagen als Tabellenletzter wieder in die Kreisklasse absteigen musste.
Der Fußball trat in dieser Zeit etwas in den Hintergrund, was nicht zuletzt mit dem Abstieg der I. Mannschaft zu tun hatte. Zwar wuchsen in den Jugend-mannschaften einige Talente heran, doch zog es den einen oder anderen talentierten Spieler zum großen Nachbarn Spvg Aurich. Die I. Mannschaft entging nur knapp dem Abstieg aus der Kreisklasse, die Jugendmannschaften belegten jedoch ausnahmslos gute Plätze
In den nun folgenden Jahren traten einige personelle Veränderungen in den einzelnen Mannschaften ein. So konnte die I. Mannschaft, bedingt durch ehemalige A-Jugendspieler, enorm verjüngt werden. Die altgedienten Spieler gingen zu einem groen Teil in die neu gebildete II. Herrenmannschaft. In der 3. Kreisklasse spielend belegte sie ständig gute Plätze. Die erste Mannschaft konnte während dieser Zeit in der 1. Kreisklasse einen guten Mittelplatz belegen, und die Leichtathletik-abteilung gewann auf Sportfesten mehrere Pokale und Urkunden.
Den großen Durchbruch jedoch schaffte man weder bei den Fußballern noch bei den Leichtathleten. Ein Grund hierfür war der Sandplatz in Wallinghausen, der alles andere als vorbildlich war und z.B. für leichtathletische Veranstaltungen in Wallinghausen nicht geeignet war. Im Jahre 1957 stellte sich dann der bisherige 1. Vorsitzende des SVW "Papa" Witt aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Wahl als Vorsitzenden. Witts Arbeit für den SV Wallinghausen im einzelnen zu würdigen würde den Rahmen dieser Vereinschronik sprengen. Zweifellos aber war die Leichtathletik ein Lieblingskind von Papa Witt.
Darum war es dann auch nicht verwunderlich, dass nach seinem Ausscheiden diese Abteilung immer mehr einschlief. Heute verfügt der Sportverein über keine Leichtathleten mehr, sieht man einmal davon ab, dass hin und wieder einige aktive Fußballer an Wald- und Volksläufen teilnehmen.Wie schwer es für einen Vorsitzenden in der Zeit kurz nach der Währungsreform war, wissen wohl heute nur noch die Sportler, die von Anfang an dabei waren. Vor allen Dingen in finanzieller Hinsicht war der Sportverein nicht auf Rosen gebettet. Durch organisatorisches Talent bewies und schaffte er es immer wieder, den Sportverein aus den roten Zahlen zu führen.
Noch heute können und müssen wir "Papa" Witt für die geleistete Arbeit dankbar sein. Nachdem Witt auf eine Wiederwahl verzichtet hatte, übernahm im März 1957 Peter Janssen als Vorsitzender den Verein. Mit dem später als Kassen- und Spielwart hinzugezogenen Herbert Knack leistete Peter Janssen hervorragende Arbeit. Nachdem Witt auf eine Wiederwahl verzichtet hatte, übernahm im März 1957 Peter Janssen als Vorsitzender den Verein. Mit dem später als Kassen- und Spielwart hinzugezogenen Herbert Knack leistete Peter Janssen hervorragende Arbeit.
Obwohl sich viele aktive Spieler plötzlich nicht mehr zur Verfügung stellten und der Verein kurz vor der Auflösung stand, schaffte es Peter Janssen durch sehr viel Eigeninitiative, immer wieder spielfähige Mannschaften auf das Spielfeld zu schicken. Mit Herbert Knack hatte Peter Janssen einen Mann neben sich, der fast seine gesamte Freizeit dem Sportverein opferte. Erfolge waren in diesem Jahr von den Herrenmannschaften nicht zu erwarten, da es jetzt nur um die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs ging. Dass Peter Janssen und Herbert Knack dies letzten Endes auch schafften, lag wohl auch daran, dass beide gute Jugendmannschaften aufgebaut hatten, die zu viel Hoffnung Anlass gaben. Das diese Hoffnung nicht unberechtigt war sollte sich einige Jahre später, denn von diesen Jugendmannschaften schafften viele Spieler den Sprung in die I. Herrenmannschaft.
Im März 1958 Übernahm der spätere Ehrenvorsitzende Otto Fitzner als 1. Vorsitzender die Führung des Vereins. Ihm zur Seite standen weiterhin Herbert Knack sowie Peter Janssen, der zum 2. Vorsitzenden gewählt wurde. Da der Kassenbestand denkbar schlecht war, die Jugendlichen jedoch weiterhin irgendwie zu Auswärtsspielen gefahren werden mussten, stellte Onkel Otto an den Wochenenden regelmäßig seinen Lieferwagen zur Verfügung und fuhr die Spieler zu den Austragungsorten. In regelmäßigen Abständen wurden Feste im alten Saal bei Löning organisiert, um somit die Vereinskasse ein wenig aufzufüllen. In dieser Zeit, als der SV Wallinghausen am Scheideweg stand, erfüllten diese Drei nicht nur ihre organisatorische Aufgaben, sondern taten vieles mehr, um den Verein voran zu bringen
Der Vereinsführung war es gelungen, für die Jugendmannschaften mit Hermann Tebbenhoff einen geeigneten Übungsleiter und Betreuer zu finden, der, wie sich später herausstellte, hervorragende Arbeit leistete. Immer mehr Jugendliche schlossen sich dem Verein an, sodass der Sportverein im Jahre 1959/60 bereits über drei spielfähige Jugendmannschaften und über zwei Herrenmannschaften verfügte.
Dass es beim SVW wieder aufwärts ging, lag nicht nur daran, dass man mittlerweile über einige spielstarke Mannschaften verfügte. Vielmehr wurde auch in gesellschaftlicher Hinsicht vom Vorstand etwas unternommen. Auf Initiative Otto Fittzners wurde für eine freundschaftlichen Begegnung mit dem holländischen Verein Tolbert Kontakt aufgenommen.