Das Spieljahr 1990/91 war geprägt von Veränderungen in der Vereinsspitze und von Ereignissen um das 40-jährige Bestehen des SV Wallinghausen.
Nach sechsjähriger Tätigkeit als 1. Vorsitzender stellte Johann Alberts sein Amt der Jahreshauptversammlung aus privaten und familiären Gründen zur Verfügung. Zum Nachfolger wählte man den bisherigen 3. Vorsitzenden und Jugendleiter Hinrich Röben.
Der neue 1. Vorsitzende Hinrich Röben (späterer Ortsbürgermeister von Wallinghausen) würdigte noch einmal ausdrücklich die gute Arbeit des scheidenden Johann Alberts, der im Verein das Mädchen für alles war (Spieler, Jugend- u. Herrenbetreuer, Trainer, Schiedsrichter, Fahrer, Platzabkreider etc.).
Der Vorstand des SVW präsentierte sich also ab dem 16.06.1990 mit folgender Besetzung:
1. Vorsitzender: | Hinrich Röben |
2. Vors. und Kassenwart: | Armin Deinl |
3. Vors. und Jugendleiter: | Michael Hüls |
Spielobmann: | Addeus Janßen |
Beirat: | Wilhelm Pupkes, |
Im August 1990 erschien die erste Ausgabe der neuen Vereinszeitung "SV-Info". Der neue Trainer der 1. Herren Hartwig Aden und Kassenwart Armin Deinl waren die Hauptinitiatoren und Macher der dann regelmäßig erscheinenden und kostenlos verteilten Zeitschrift. Die Frage nach dem Sinn und Zweck dieser Vereinszeitung beantwortete der 1. Vorsitzende Hinrich Röben in der ersten Ausgabe: "Zum einen möchten wir unsere treuen Anhänger mit dem Treiben in unserem Verein noch näher bekanntmachen, zum anderen versuchen wir, über diese Vereinszeitung auch unsere Finanzen etwas aufzubessern...".
Das beide Ziele erreicht wurden, zeigte das regelmäßige Erscheinen der "SV-Info" und die langjährige Unterstützung der treuen Inserenten.
Sportlich lief es für die 1. Herren und dem neuen Trainer Hartwig Aden nicht so gut. Aus verschiedenen Gründen fand man sich am Ende der Hinrunde der Bezirksklasse in der Abstiegszone wieder. Da der Vorstand keine Möglichkeit sah, die 1. Herren, wie gefordert, gegen den Abstieg zu verstärken, trennte man sich von Hartwig Aden und Otto Löning übernahm am 12.02.1991 wieder das Traineramt.
Die Winterpause überbrückte man wie immer mit den bekannt berüchtigten SVW-Festen: Kohlessen, Boßeln, Bessensmieten, "Grün-weiße Nacht", Karneval.. . Genannt sei hier einmal der Familienkarneval am 26.01.199 1, wo 180 SVW-Fans bei "Mutter Janssen" mit Unterstützung des Wirtepaares Hermann und Dini Thaden den Saal zum Wackeln brachten.
Die Erfolge der Feste in dieser Zeit waren auch Erfolge des langjährigen Festausschusses: M. Wilp, A. Jurisch, W. Stienen, D. Gerdes, O. Löning und A. Janßen.
Im Frühjahr 1991 übernahm Peter Weiher das Training der Damen, die am Ende der Saison einen 9. Platz in der Kreisklasse belegten. Die Betreuung der Mannschaft lag weiterhin in den Händen von Helga und Heinz Memenga.
Die erste Herren schaffte nach dem Trainerwechsel noch den sicheren Klassenerhalt. Die II. und die IV. Herren belegten Mittelplätze. Die III. Herren stieg in die 3. Kreisklasse ab.
Die Alte Herren, für die Hans Lohoff und Werner Stienen verantwortlich waren, bestritten ausschließlich Freundschaftsspiele.
Durchwachsen verlief der Spielbetrieb im Jugendbereich. Prunkstück war hier aber die D-Jugend. Sie wurde Staffelsieger und stand im Kreis-Pokalfinale.
Höhepunkt der abgelaufenen Saison 1990/91 waren jedoch die Veranstaltungen zum 40-jährigen Bestehen des SVW. Unter Mitwirkung sämtlicher Mannschaften und einem Großteil der Bevölkerung hat sich der SV Wallinghausen als wahrer Weltmeister im Feiern erwiesen. Ausgezeichnet mit dem Wallinghausener Ehrenteller wurden die Gründungsmitglieder: Helmut Cassens, Georg Friedrichs, Hans Hermann Janßen, Anton ("Zigar") Garrelts, Günter Heldt und Johann ("Suul") Janssen.
Nach den Feierlichkeiten um das 40-jährige Vereinsjubiläum kehrte im Sommer 1991 wieder der Fußballalltag ein. Die Sportplatzfrage brannte noch immer auf den Nägeln. Die Aussage des SVW- und Stadtratsmitglieds Johann de Vries, dass bei der Stadt Aurich Mittel für einen Zweitplatz bereits zur Verfügung stünden, nährte neue Hoffnung. Die Einschränkung jedoch, dass die Grundstücksfrage noch immer ungeklärt sei, erinnerte wieder an das zähe Hin und Her der letzten Jahre in dieser Frage.
Die Punktspielsaison verlief für die I. und II. Herren bis zur Winterpause 1991 ausgesprochen schlecht. Am Ende der Hinserie fanden sich beide Mannschaften als Tabellenletzte wieder. Dafür hielten sich die Trainer und Betreuer des SVW schadlos. Erstmals gewannen sie am 16.02.1992 in Middels das Betreuer-Turnier auf Kreisebene. Die siegreichen Betreuer: O. Löning, A. Folkers, Michael Hüls, Matthias „Max“ Hüls, R. Tunder, I. Hoffmeyer, W. „Bimbo“ Bönisch, Wilhelm Pupkes.
Ebenfalls erfolgreich war die E-Jugend am 08.03.1992 in Westerholt beim Super-Cup. Unter dem Trainer-/ Betreuergespann Siegfried Goeman / Michael Lohoff und Elfriede Wilp wurden Frank Löning, Ihno Kruse, Matthias Claaßen, Jörg Pupkes, Andreas Pollmann, Jens Lohoff und René Stein Vize-Ostfriesen-Meister. Am Ende der Saison wurde die E-Jugend auch Meister der Kreisliga.
Veränderungen in der Führungsspitze des Vereins gab es nach den Neuwahlen auf der Jahreshauptversammlung am 13.06.1992. Nachdem der 1. Vorsitzende Hinrich Röben und der 2. Vorsitzende Armin Deinl in ihren Ämtern bestätigt wurden, löste Hans Lohoff Michael Hüls als 3. Vors. und Jugendleiter ab. Alwin Jurisch übernahm den Posten des Spielobmannes und in den Beirat wurden Eduard Lübben, Helga Memenga und Elfriede Wilp gewählt.
Auf dieser Versammlung wurden mit Lübbo Harms und Günther Berneis erstmals zwei treue Zuschauer mit der Überreichung des Otto-Fitzner-Pokals ausgezeichnet.
Der Hauptplatz in Wallinghausen wurde von der Stadt Aurich umfangreich renoviert. Aus diesem Grund trug die I. Herren in der Hinrunde die Heimspiele auf dem Platz der SG Egels/Popens aus. Die Mannschaft war nach dem Abstieg größtenteils zusammengeblieben und man hoffte auf ein gutes Abschneiden in der neuen Saison. Nach Ende der Hinserie sprang jedoch nur ein enttäuschender 10. Platz heraus. Rainer Oldewurtel und Arnold Köllmann übernahmen das Training der I. Herren. Nach vielem Auf und Ab in der Tabelle wurde am Ende der Saison 92/93 ein 7. Platz erreicht.
Für die anderen Herrenmannschaften galt: keine war abgestiegen.
Bei der erstmals ausgetragenen Hallenkreismeisterschaft der Altherren-Fußballer „Ü 40“, bei der 32 Mannschaften in Vor-, Zwischen- und Endrunden angetreten waren, belegte der SVW bei der Finalrunde am 23.02.1993 in der Sandhorster Halle nach einem 3:2 Sieg über Hage einen hervorragenden 3. Platz. Die Spieler waren: W. v.d. Wall, H. Memenga, O. Kopp, H. Röben, W. Tierok, D. Bontjer, G. Bildhoff, H. Lohoff und A. Deinl.
Beim Damenfußball fand eine neue Klasseneinteilung der Kreise Aurich/Wittmund statt und unsere Damen fanden sich in einer starken Kreisklasse wieder. Nach Bruno Kintzel hatte jetzt Albert Folkers das Training der Damen übernommen. Im Kreispokal kamen die Damen bis ins Halbfinale, in dem sie mit einem 8:9 nach Verlängerung und Elfmeterschießen unglücklich am späteren Pokalsieger und Meister SV Hage scheiterten. Nachdem man lange Zeit in der Kreisklasse oben mitspielte, vergeigte man die restlichen Spiele nach dem kräfteraubenden Pokalhalbfinale. Trotzdem stieg man als 3. in die Kreisliga auf, da Georgsheil verzichtete. Für die Damen liefen in der Saison 92/93 folgende Spielerinnen auf: E. Niklaus, W. Sperling, C. Bünting, E. Wilp, E. Ackmann, H. Seehusen, M. Henkel, M. Zimmermann, C. Zahn, C. de Boer S. Röbkes, I. Eiben, G. Geiken, M. Kopp.
Eine herausragende Hinserie gab es für die Jugendmannschaften. 4 Staffelsieger bzw. Herbstmeister konnten in die Hallenrunden gehen: C-, D-, E-, und F-Jugend. Am Ende gab es mit der C-Jugend unter Trainer Albert Folkers aber „nur“ einen Meister. In dieser Mannschaft spielten: M. Peyko, M. Döring, T. Ennen, T. Poppen, S. Friedrichs, S. Janssen, M. Pupkes, D. Reinsberg, L. Freese, F. Löning, J. Pupkes, J. Lohoff, M. Wilp, A. Bildhoff, S. Carl, T. Löning.
Auch die Damen-Gymnastikgruppe traf sich noch jeden Donnerstag in der Grundschulhalle in Wallinghausen zu sportlicher Betätigung.
Ein überaus erfolgreiches Spieljahr für den gesamten Verein mit allen Mannschaften. Schade nur, dass sich die Damengymnastikgruppe aus verschiedenen Gründen auflöste. Der SVW war nun wieder ein reiner Fußballverein.
Für die Herrenmannschaften galt es sich einen der vorderen Tabellenplätze zu sichern, um sich für die in der nächsten Saison neu eingeteilten Klassen zu qualifizieren. Der I. Herren gelang das mit einem 4. Platz und man spielte somit weiter in der Kreisliga Aurich / Wittmund. Auch die II. Herren qualifizierte sich mit einem 8. Platz noch für die 1. Kreisklasse. Die erfolgreichen Mannschaften der Saison 1994/95:
I. Herren:
A. Folkers, U. Goeman, A. v.d. Kaaden, W. Bönisch, S. Bünting, D. Balzen, T. Alberts, F. de Buhr, F. Ihnen, R. Stöter, M. Heyen, A. Köllmann, J. Weber, H. Waltet, F. Thomßen, H.-D. Janssen, B. Kintzel.
II. Herren:
U. Zaspel, H. Thomssen, S. Loose, W .Kintzel, K. Grave, E. Onneken, D. Böse, B. Kintzel, M. Heyen, F. Krüger, R. Stöter, G. Dirks, M. Malina, G. Neldner, E. Müller, M. Hüls, B. Lazar, F. Parakenings.
Die III. Herren hatte ihre Vorjahresvizemeisterschaft wohl zu viel gefeiert und war am Ende der Saison 94/95 wieder Vize - aber nur, wenn man die Tabelle drehte. Das tat dem Zusammenhalt und der Kameradschaft innerhalb dieser Mannschaft aber keinen Abbruch.
Überragende Mannschaft der Saison war die Damentruppe. Nach unglücklich verlorenen Endspielen um die Hallenkreismeisterschaft und um den Kreispokal, als man sich dann jeweils Vize-Meister oder Vize-Sieger nennen durfte, gelang nach Jahren mit dem überlegenen 1. Platz in der Kreisklasse endlich die erste richtige Meisterschaft. Entsprechend groß war die Freude und der ganze Verein feierte mit. Noch heute schwärmen viele von der Fete in und um Hermann's Grillhütte. Der Aufstieg in die Kreisliga war endlich perfekt. Mit 40 geschossenen Toren von Anja Ideus hatten die Damen auch die Vereinstorschützenkönigin in ihren Reihen.
Auf der Jahreshauptversammlung am 17.06.1995 stellte Vereinsmitglied, Kreis-Schiedsrichter-Obmann und Vorstands-Mitglied des NFV-Kreises Aurich Friedrich Harms die ehrenamtliche Tätigkeit im Amateurbereich heraus und bat alle Fußballfreunde um Unterstützung bei der Jugendarbeit. Ohne eine erfolgreiche Jugendarbeit seien Vereine wie der SVW auf Dauer nicht existenzfähig.
Anschließend berichtete er über die neue 3-Punkte-Regelung und die Spielklasseneinteilung für die kommende Saison.
Dann überreichte er SVW-Mitglied Armin Deinl in Anerkennung seiner Leistungen für den Fußballsport die Kreis-Verdienstnadel mit Urkunde.
Nachdem Jugendleiter Hans Lohoff die Erfolge der Jugendmannschaften in erster Linie auf die guten und zuverlässigen Trainer/-innen und Betreuer/-innen zurückführte und ankündigte, dass der SVW nach langer Zeit wieder in allen Jugendklassen eigene Jugendmannschaften melden würde (in einigen Klassen sogar 2-3 Mannschaften) gab er aus persönlichen Gründen seinen Rücktritt bekannt.
Auf Grund des Rücktritts von Hans Lohoff und eines weiteren Rücktritts vom Spielobmann musste der Vorstand bis zur turnusmäßigen Neuwahl im nächsten Jahr teilweise neu gewählt werden. Elfriede Wilp wurde neue Jugendleiterin, Albert Folkers übernahm den Posten des Spielobmanns und Otto Löning wurde neues Mitglied des Beirates.
Beim anschließenden traditionellen Königsschießen im Schützenhaus Wallinghausen wurde mit Maria Löning eine neue Königin des SV Wallinghausen gekürt.
In der Platzfrage befand sich der SVW ab Winterpause Anfang 1996 - nachdem der „Wilbers-Platz“ Baugebiet wurde - jetzt nach jahrzehntelangem Provisorium in echtem Notstand. Der Bolzplatz hinter der Grundschule war auch als Trainingsplatz nicht das Wahre.
Die Saison der Herren verlief ohne besondere Höhepunkte. Keine Mannschaft hatte etwas mit Auf- oder Abstieg zu tun und alle belegten am Ende der Saison Mittel-plätze.
Recht aktiv war in dieser Saison die Alten-Herren. Betreut von Gerd Bildhoff und Werner Stienen trugen sie immerhin 22 Freundschaftsspiele aus, meist sogar erfolgreich. Besonders zu erwähnen ist hier das 12:2 am 26.04.1996, bei dem Oldie „Otto“ 8 Tore erzielte.
Im März 1996 war es soweit - im SVW wurde die erste Mädchenmannschaft gegründet. Unter der Leitung von Sonja Röbkes (heute Eiben) und Helga Elske wurden die Mädchen einmal in der Woche in die Geheimnisse des Fußballs eingeweiht und für die kommende Spielsaison vorbereitet.
Die Damenmannschaft belegte im ersten Jahr nach dem Aufstieg in die Kreisliga einen guten 4. Platz und scheiterte mal wieder erst im Pokalfinale am SV Hage. Am Ende der Saison gab die Mitbegründerin der Damenmannschaft Helga Memenga ihren Abschied. Als Mädchen für alles, als Sportheimchefin, als Beiratsmitglied und auch sonst hat sie unermüdlich lange Jahre zum Wohle des Vereins und „ihrer Mädchen“ gewirkt.
Die Jugendmannschaften spielten allesamt auf Kreisebene meist wieder vorne mit und stellten mit der B- und der F-Jugend 2 Meister. Einige der B-Jugendspieler waren durch vorherige Meisterschaften in jüngeren Jahren schon aufgefallen, trotzdem seien sie hier noch einmal alle genannt:
Die B-Jugend-Meister 1995/96 unter den Trainern / Betreuern M. Wilp und O. Löning: M.. Wilp, H. Thaden, M. Pugh, C. Risius, J. Pupkes, D. Wessels, A. Pupkes, M. Bertelmann, J.-E. Geppert, J. Lohoff, A. Flade, Fr Beitelmann
Und hier die Namen der F-Jugend-Meister 1995/96 unter dem Trainer Johann Alberts und der Betreuerin Edeltraud Homölle: I. Wübbenhorst, H. Henkel, U. Goldenstein, H. Eiben, S. Löschen, S. Heuermann, J. Hacker, M. Stich, M. Poyda, T. Kruse, K. Linemann, T. Reuter.
In der Sommerpause 1997 wurde der Hauptplatz bei der Schule wieder einmal überholt und befand sich Dank der tatkräftigen Mithilfe des Auricher Bauhofs, der Wallinghausener Feuerwehr und zahlreicher (bis zu 40) Mitglieder wieder in einem guten Zustand. Gleichzeitig wurden die Umkleidekabinen von Mine und Günter Heldt neu renoviert.
Zum ersten Mal wurde für das Wallinghausener Schützenfest auch ein Königshaus für die Jugend ausgeschossen. So regierten ab Juli 1998 König Manfred Wilp mit seinem Adjutanten Werner Stienen und als Jugendkönig der Königssohn Michael Wilp mit seiner Adjutantin Christina Hüls.
Das Computer-Zeitalter konnte auch am SVW nicht spurlos vorbeigehen. Seit dem 06.10.1998 sorgt Werner Homölle über das eingeführte SiS (Sportinformations-System) dafür, dass alle Verantwortlichen im NFV ihre Informationen vom SVW bekommen und umgekehrt auch der SVW vom NFV und DFB. Das gemeine Vereinsmitglied hat jetzt die Möglichkeit die Spielergebnisse über das Internet abzurufen.
Die Herren gingen wieder mit 3 Mannschaften in die Punktspielrunde und vor allem das Gesicht der 1. Herren hatte sich stark verändert. Mit Trainer Wolf Ossenkopf wollten M. Götz, S. Bünting, U. Goeman, W. Poppen, F. Thomßen, T. Ennen, D. Balzen, Th. v.d. Wall, M. Heyen, R. Steinhäuser, H. Freudenberg, Th. Möhlmeyer, O. Rocker, M. Albrecht, Th. Alberts, W. Laska und F. Herten im oberen Mittelfeld mitspielen. Das klappte jedoch aus vielerlei Gründen nicht. Nach der 1:4 Heimniederlage gegen Werdum im Frühjar 1999 kam der Vorstand nach Gesprächen mit der Mannschaft und dem Trainer überein, sich im beiderseitigem Einvernehmen von Wolf Ossenkopf zu trennen. Die Nachfolge traten Michael Hüls und Alwin Jurisch als Trainerduo an. Doch auch dieses Duo schaffte es trotz wirklich guter Arbeit nicht, aus diesen Spielern eine echte Mannschaft zu machen. Sepp Herberger hatte schon recht: „Elf Freunde müsst ihr sein...“. Das konnte man von dieser Mannschaft wirklich nicht sagen. Die Konsequenz war klar: Der Abstieg in die Kreisleistungsklasse im Mai/Juni 1999.
Viele Mannschaften im Kreis Aurich bezahlen einiges Geld dafür, dass sie nicht genügend Schiedsrichter vorweisen können. In dieser Beziehung war und ist der SV Wallinghausen schon seit Jahren vorbildlich. Seit kurzem wird das auch vom NFV-Kreis Aurich belohnt. Der SVW konnte 1999 13 (in Worten dreizehn) aktive Schiedsrichter aufweisen: A. Folkers, H. Folkers, M. Lohoff, J. Alberts, A. Flade, G. Harms, E. Harms, T. Ennen, E. Löning, J. Lohoff, H. Thomßen, A. Bildhoff, V. Salwasser.
Betrübt war Egbert Onneken im Juni 1999, als er sich aus zeitlichen Gründen von „seinen“ Bambinis trennen musste, die ihm und seinem Co-Trainer Uwe Wilp seit 1997 ans Herz gewachsen waren. Er hat sie sicherlich noch alle im Kopf, aber hier seien sie einmal genannt - die Spieler der Zukunft:
Ulrich Eilers, Patrik Gastmann, Oliver Wolf, Daniel Radzei, Nils Andreas, Nick Onneken, Jannes Mülle, Stivie Danniehl, Aries Bautista, Hendrik Saathoff, Andreas Saathoff, Hauke Gerdes und Sebastian Janssen.
Der Damen- und Mädchenfußball im SVW wuchs und wächst stetig. Aus ca. 35 aktiven Senioren-Spielerinnen wurden in der Saison 98/99 zwei Damen-Mannschaften gebildet, die einigermaßen erfolgreich in der Kreisliga bzw. Kreisklasse spielten. Mit A. Folkers, D. Balzen und G. Dirks wurden die Damen jetzt von 3 Trainern betreut. Beim Aurich-Cup Ende 1998 konnten sie zusammen mit ihren Damen die Stadtmeisterschaft feiern.
Die D- und C-Mädchen sahnten wieder alles ab, was es im Kreis Aurich holen gab: Hallenkreismeister, Kreismeister und Pokalsieger. So war es nicht verwunderlich, dass mit Angelika Alberts, Jandje-Madita Fröhlich, Heike Löning und Imke Wübbenhorst gleich 4 Mädchen vom SV Wallinghausen in die Kreisauswahl berufen wurden. Dies ist nicht zuletzt auch den unermüdlichen „Helfern“ zu verdanken, die Woche für Woche dafür sorgen, dass der Spielbetrieb im SVW aufrecht erhalten werden kann. Man muss sich einmal vor Augen führen, dass allein im Jugendbereich an jedem Wochenende etwa 50 Personen in ihrer Freizeit als Trainer, Betreuer, Fahrer oder Schiedsrichter für den SVW unterwegs sind.
Im November 1999 schrieb der 1. Vorsitzende. Hans Lohoff in seinem Vorwort zur Fußball-Info Nr. 67 des SVW: „Die Mitglieder haben noch nie seit Gründung 1951 so gute Bedingungen vorgefunden wie jetzt. 3 Sportplätze, dazu 2 Flutlichtanlagen – Sportlerherz, was willst du mehr ?“. In Bezug auf die Voraussetzungen für das Fußballspielen im Verein hatte er sicherlich recht. Und deshalb ging sein Dank an alle, die mitgeholfen hatten, dieses Ziel zu erreichen. Und es waren nicht nur Mitglieder, sondern auch viele andere Personen, die mithalfen oder den SVW materiell unterstützten. Auf jeden Fall hatte sich die Schufterei gelohnt und am Moorweg sind schöne Fußballplätze entstanden.
Das erste Punktspiel der 1. Herrenmannschaft auf dem neuen Sportplatz fand am 11.08.99 vor zahlreichen Zuschauern gegen Aurich statt und endete mit einem 5:1 Sieg. Wer nach dem Abstieg der 1. Herren in die Kreisleistungsklasse gemeint hatte, jetzt würde vieles den Bach runtergehen, sah sich getäuscht. Im Gegenteil, es war sogar eine gewisse Euphorie eingetreten, ein neues Zusammengehörigkeitsgefühl. Das spiegelte sich nicht nur in den überwiegend positiven Tabellenständen der Mannschaften wider, sondern war auch bei den verschiedenen Vereinsfesten 1999/ 2000 (Boßeln, Kohlessen, Fasching etc.) zu spüren. Hier waren alle Herrenmannschaften so stark vertreten wie seit Jahren nicht mehr.
Im November 1999 lud der SVW die Vereine, Organisationen und Bürger aus Wallinghausen zum Dorfgemeinschaftsfest in den Saal der Vereinsgaststätte „Mutter Janssen“ ein. 150 Gäste waren der Einladung gefolgt, feierten bis spät in die Nacht und zeigten, dass die Dorfgemeinschaft in Wallinghausen fest und intakt ist.
Günter Berneis als Vertreter des Fördervereins des SVW bat noch einmal um finanzielle Unterstützung durch eine Mitgliedschaft im Förderverein oder durch Geldspenden. Das diese finanzielle Unterstützung auch ankommt bewies der Förderverein durch Sponsoring von Trikots, Kauf eines Jugendtores, Mitfinanzierung von Jugendfesten, Weihnachtsfeiern usw.
In diesem Zusammenhang sei noch einmal an das kostenlose Zeltlager in Bingum erinnert, das auch nach dem 5. Mal nichts von seiner Anziehungskraft verloren hat und wieder ein Erlebnis vor allem für die 6 bis 16-jährigengen war.
Sportlich verlief die Saison 1999/2000 wieder überaus erfolgreich.
Nach dem Abstieg machte man bei der I. Herren einen rigorosen Schnitt und verjüngte die Mannschaft erheblich. Das man durch die Doppelbelastung einiger junger Spieler (I. Herren und A-Jugend Punktspiele) ein Risiko einging, nahm man in Kauf. Mit dem bewährten Trainer-Duo Michael Hüls / Alwin Jurisch und dem neuen Betreuer Manfred Wilp legte die neu formierte Elf los wie die Feuerwehr und fand sich am Ende der Hinserie auf dem 2. Platz wieder. Auch zu Beginn der Rückserie sah es so aus, als wenn man tatsächlich vom Wiederaufstieg träumen könnte. Doch dann kam der befürchtete Einbruch. War es tatsächlich die Doppelbelastung der jüngeren Spieler oder die fehlende Erfahrung, die zum Einbruch führte? Auf jeden Fall war es eine gute Saison zum Lernen und am Ende belegte man einen hervorragenden 4. Platz. Folgende Spieler gehörten zur Mannschaft:
A. Flade, G. Dirks, A. Janssen, M. Albrechts, T. Poppen, F. Herten, T. Alberts, F. Löning, F. Thomßen, D. Henkel, D. Wessels, J. Pupkes, A. Pupkes, R. Tunder, L. Freese, S. Kahl, W. Laska, J. Lohoff, C. Claassen.
Die von Otto Löning und später von Harald Walter und Bernd Lazar betreute II. Herren spielte als Aufsteiger in der 1. Kreisklasse lange an der Spitze mit und belegte zum Saisonende einen guten 5. Platz.
Auch die Kameradschaftself um Hartmut Bönisch und Matthias „Max“ Hüls, also die III. Herren, roch einige Zeit Spitzenluft, erreichte am ende selten dagewesene 37 Punkte und belegte Rang 8.
Die Alten Herren konnten mit einem Turniersieg bei einem selbst organisierten Turnier aufwarten.
Die I. Damen spielten ebenfalls eine gute Saison - aber die Bezirksklasse zu erreichen, ist verdammt schwer. Der 4. Platz in der Kreisliga kann sich trotzdem sehen lassen.
Die II. Damen mit ihrem neuen Trainer Hinrich Hillers belegte in der 9er Kreisklasse einen guten 3. Platz.
Wer wollte sie stoppen? Die D- und C-Mädchen. Warum? Weil sie zum dritten Mal hintereinander das Triple holten: Hallenkreismeister, Ligameister, Kreispokalsieger. Sonja Eiben, Else Heldt, Elfriede Wilp, Cindy Kamphenkel und Marita Meyer leisteten hier ganze Arbeit. Hoffentlich kann der SVW viele von diesen Mädchen halten, denn dann ist die Bezirksklasse nicht mehr weit.
Die anderen Jugendmannschaften waren ebenfalls sehr erfolgreich. So wurde die D-Jugend um Friedrich Krüger und René Stein Aurich-Cup Stadtmeister 1999 und schrammte als Vize-Pokal-Sieger und Vize-Meister knapp am Supererfolg vorbei.
Hier spielten: T. Krüger, A. Lübbers, K. Linemann, K. Graver, M. Poyda, I. Wübbenhorst, I. Balhas, D. Wübbenhorst, H. Andreas, H. Wübbenhorst, A. Dieken, H. Henkel
Die F-Jugend mit Wolfgang Erdwiens wurde Staffelmeister.
Die B-Jugend mit den Betreuern Ralf und Max Hüls war ebenfalls Spitze und die A-Jugend um Otto Löning und Manfred Eiben wurde Kreisligameister und auch Stadtmeister beim Aurich-Cup.